Lada 2101

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Lada 2101

2101, Baujahr 1975

Mitte der 60-er Jahre entschied die russ. Partei, ein weiteres PKW-Modell bauen zu lassen, die neben den bereits produzierten Modellen Wolga (ab 1946), Saborosch (ab 1960)und Moskwitsch (seit 1933), ein weiteres Modell als ein 'Fahrzeug für jedermann' aufzulegen. Auf Grund der guten Beziehungen zur kommunistischen Partei Italiens, wurde ein weiterer Lizenzvertrag mit dem Automobilhersteller Fiat beschlossen. Bereits seit 1958 wurden Prototypen des Saporoshez und ab 1960 die Serienfertigung des Saporoshez SAS 965, auf Grundlage und Lizenz des Fiat 600 gebaut. Der Schiguli 1200 (russisch Жигули, in der DDR Shiguli, benannt nach einer Landschaft an der Wolga) war der erste von insgesamt sieben Modellreihen, die zu den Schiguli-Typen gehörten. Bereits im selben Jahr begann der italienische Automobilhersteller Fiat, mit dem Bau der Produktionsstätte AutoWAS in Toljatti in der Oblast Samara am Mittellauf der Wolga. Ab 1971 begann die Serienfertigung der ersten Schiguli-Reihe, auf Basis des Fiat 124, der 1967 zum Auto des Jahres gewählt worden war. In den ersten Jahren bestand ein Teil der Mitarbeiter, aus italiänischen Automobilspezialisten, die die Produktion starteten und die russ. Mitarbeiter ausbildeten. Insgesamt wurden von der Schiguli-Reihe etwa 17,3 Millionen Fahrzeuge, von 1970 bis 2014 produziert. Die Schiguli-Reihe zählt heute zur Kompaktklasse. Konzipiert wurde diese, als Mittelklassewagen der maximal das dreieinhalbfache eines durchschnittlichen Jahresverdienst eines russ. Arbeiters kosten sollte.


Lada 2101

Das erste Modell ist ein Lizenzbau und basiert auf den FIAT 124, der von 1966 bis 1975 gebaut wurde. Dieser wurde jedoch von den russischen Ingenieuren überarbeitet und technisch verbessert. Ausgeliefert wurden diese unter dem Namen WAZ-2101. Bereits am 19.August 1970 liefen die ersten sechs Fahrzeuge vom Band, die ausgiebig getestet wurden. Ab 1971 begann die Serienproduktion, wobei die Fahrzeuge den Zusatznamen Schiguli (nach dem gleichnamigen Gebirge bei Toljatti) erhielten. Über einen Zeitraum von 18 Jahren wurde die Reihe 2101 in mehreren Versionen gebaut. wobei nur geringe Änderungen vorgenommen wurden. Obwohl im Laufe der Jahre bereits weitere Schiguli-Modelle eingeführt wurden, endete die Produktion des 2101 erst im Jahre 1988. Der Export ins westliche Ausland des Lada 2101 wurde schon ab 1984 eingestellt.

Unterschiede zum Fiat 124

Technisch entspricht der Lada 2101 dem Fiat 124. Allerdings unterscheidet sich der Lada in über 800 Punkten, vom Fiat, womit der Lada an die schlechten osteuropäischen Straßen und besonders an die teils extremen klimatischen Bedingungen Norosteuropas und Nordasien angepasst wurde. So wählten die Russen für ihre Modelle ein dickeres Blech, eine um 30 mm höhere Bodenfreiheit, die somit auf 170mm stieg. Aufgrund der extrem schlechten Straßenverhältnisse, besonders in Russland wurde das Fahrweg stark verändert, wobei die Federung weicher ausfiel und auch die Federwege erhöht wurden. Statt der im Fiat verbauten Scheibenbremsen wurde Trommelbremsen für die Hinterachse eingebaut. Das Konzept eines Fahrzeuges mit Frontmotor und Heckantrieb wurde von Fiat übernommen. Auch der Motor wurde grundlegend überarbeitet. Anfangs wurden die Motoren sogar mit einer Kurbel ausgestattet, falls die Fahrzeugbatterie in den kalten Wintermonaten ausfiel und mit einer manuellen Hilfs-Kraftstoffpumpe. Äußerlich war der Lada 2101 vom Fiat nur auf dem zweiten Blick zu unterscheiden.

Lada 21011

Ab 1974 gab es eine modifizierte Variante des Lada 2101. Intern bekam dieser die Bezeichnung 21011. Verkauft wurde dieses Modell unter der Bezeichnung Schiguli / Lada 1300 (Dreizehn-Hundert). Neben einen auf 1294 cm³ vergrößerten Motor, der nun 69 PS lieferte, gab es gringe optische und technische Unterschiede. Technische Verbesserungen wurden auch im 2101 übernommen, wie zum Beispiel die selbstnachstellenden Trommelbremsen an der Hinterachse. ===Optische Änderungen zwischen 2101 und 21011.


Lada 21013

VAZ 2101 Motor mit 1,2 Liter Hubraum.

Lada 21016

VAZ 21011 Motor mit 1,3 Liter Hubraum.

Lada 21012

Rechtslenkervariante des 2101

Lada 21014

Rechtslenkervariante des 21011

Lada 21018

Wankelmotor VAZ-311 (1 Zelle), 70 PS

Lada 21019

Wankelmotor VAZ-411 (2 Zellen), 140 PS

Trivia

  • Von 1971 an, versuchten die russ. Autobauer, die Schiguli-Reihe auch ins westliche Ausland zu exportieren. Zuerst dürfte der Lada nur in den Ländern des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), Belgien, Holland, Finnland und ab 1973 in Frankreich verkauft werden, wo er keine direkte Konkurenz zum Fiat 124 darstellte. Lediglich in Finnland ging der Verkauf einigermaßen voran, während in den anderen westlichen Ländern, der Verkauf nur sehr geringe Erfolge erzielte. Dies versuchte man ab 1974, mit Aufhebung der Verkaufsbeschränkung (Produktionsbeginn des Fiat 131), mit einer Namensänderung zu umgehen. Fortan wurden die Fahrzeuge unter den Namen LADA verkauft. Der Name leitet sich von dem Fahrzeuglogo, einem kleinen russ. Segelboot, dem Ladja ab. Diese Entscheidung wurde zum Erfolg und besonders die Verkaufszahlen in Finnland, Schweden, Norwegen und Frankreich stiegen auf beachtliche Zahlen. Teilweise waren die Fahrzeuge LADA erfolgreicher als die Mittelklasse-Modelle von Fiat.

Der Aufbau des Fahrzeugwerkes, wurde zum Teil mit russ. Stahl vergütet. Das wurde Fiat und auch Alfa Romeo zum Verhängnis wurde. Der sehr rostanfälligem Recycling-Stahl (wegen des hohen Kupferanteils), brachte den Fahrzeugen eine sehr geringe Haltbarkeit ein und einen noch schlechteren Ruf. So sagte man Fiat nach, dass die Fahrzeuge bereits im Verkaufsraum blühten. Nach wenigen Jahren mußten die Fahrzeugkarossen geschweißt werden, um durch die Hauptuntersuchung zu kommen.

  • Ursprünglich hieß die Stadt Stawropol-Wolschski. Der von 1947 bis zu seinem Tod 1964, Vorsitzende der kommunistischen Partei Italiens (KPI) Palmiro Togliatti, war maßgeblich an den Lizenzvereinbarungen zwischen dem FIAT-Konzern und der russ. Regierung beteiligt. Togliatti beteiligte sich in der 1920-er Jahren, aktiv an Streiks beim Fiat-Konzern, der beinahe pleite gegangen wäre. 1964 verstarb Palmiro Togliatti und 1965 wurde die Stadt 'Stawropol-Wolschski' umbenannt, in Togliatti.